Merinowolle waschen: Schonwäsche oder normal?
Merinowolle ist das perfekte Material, um unseren Körper zu wärmen und zu schützen. Doch wie kann das empfindliche Material am besten gewaschen werden? Sollte es Schonwäsche oder eine normale Wäsche sein? Erfahre jetzt in meinem Blog mehr über die verschiedenen Möglichkeiten der Merinowollwäsche!
Das Wichtigste in Kürze
Merinobekleidung ist heutzutage maschinenwaschbar – in der Regel bei 30 bis 40°C im Pflegeleicht-Programm. Eine Handwäsche ist daher nicht nötig und beansprucht die Merinowolle sogar unnötig durch mechanische Einwirkung. Das solltest Du beim Waschen beachten:
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Verwende nur Waschmittel ohne Enzyme (Proteasen)
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Verwende keinen Weichspüler und keine Bleichmittel
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Schließe Reißverschlüsse und Kletts aller Kleidungsstücke
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Beachte die Pflegehinweise des Herstellers (Materialmischungen)
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Trockne Merinowolle an der Luft und nicht im Trockner
Tipp: Wasche erst, wenn es wirklich nötig ist: Oft reicht es, Merinobekleidung nach dem Tragen über Nacht auslüften zu lassen.
1. Kann ich Merinowolle in der Waschmaschine waschen?
Heutzutage sind die Wollfasern in Merinobekleidung so ausgestattet, dass ein Maschinenwaschgang bei 30 bis 40°C im richtigen Programm als schonender als eine Handwäsche angesehen werden kann. Um jedoch sicher zu gehen, empfiehlt es sich, vor dem Waschen das Pflegeetikett des Herstellers zu beachten, da es je nach Materialmix und Behandlung Unterschiede geben kann.
Es ist nicht unbedingt erforderlich, deine Merinowolle nach jedem Tragen zu waschen - versuche es zuerst mit Auslüften. Merinowolle ist selbstreinigend, und Gerüche sollten sich normalerweise über Nacht verflüchtigen. Auf diese Weise schonst du dein Kleidungsstück und erhöhst seine Lebensdauer. Ortovox empfiehlt, Kleidung aus Merinowolle nach drei oder vier Tagen aktivem Sportwaschgang zu waschen. Es wird ebenfalls empfohlen, neue Merinokleidung vor dem ersten Tragen zu waschen - insbesondere Kleidung, die du direkt auf deiner Haut trägst.
Merinowolle in der Waschmaschine waschen
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Pflegeetikett auf der Kleidung lesen und das entsprechende Programm wählen.
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Wähle das Programm Pflegeleicht – auch der Wollwaschgang bei 20 bis maximal 40°C eignet sich gut.
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Vorsicht bei der Wahl der Temperatur: Wasche Merinowolle nicht zu warm, um Einlaufen und Verfilzen zu vermeiden. In der Regel sind 20 bis 40°C in Ordnung.
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Wasche Deine (Merino-)Wolle mit flüssigem Wollwaschmittel ohne Enzyme und ohne Weichspüler. Achtung: Auch manche Wollwaschmittel enthalten Enzyme!
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Merinowolle schleudern: Ideal sind kurze Schleudergänge. Nicht zu große Merinoteile vertragen durchaus bis 1.000 Umdrehungen pro Minute, flauschigere, schwerere Teile oder Jacken nur kurz und sanft anschleudern, zum Beispiel mit 400 bis 600 Umdrehungen.
Geht Merinowolle beim Waschen ein?
Um Deine Merinobekleidung in gutem Zustand zu halten, befolge bitte die Waschanleitung des Herstellers. Beachte, dass sich die Passform der Textilien nach dem Waschen leicht ändern kann. Um das Problem zu vermeiden, kannst Du Wollprodukte nach dem Waschen in Form ziehen. Durch die Körperwärme, die entsteht, wenn Du die Kleidung trägst, kann die ursprüngliche Form wiederhergestellt werden. Wärmeerhöhung kann jedoch zu einem Einlaufen der Wolle führen. Um dies zu verhindern, sollten moderne Waschmaschinen eine "Laugenabkühlung" vor dem Spülgang verwenden.
2.Geeignete Waschmittel für Merinowolle
Um die sensible Struktur der feinen Wollfasern nicht zu zerstören, verwende für Merinowolle keine Waschmittel, die Weichspüler (kationische Tenside), Bleichmittel oder das Enzym Protease enthalten. Ideal für Merinowolle sind ph-neutrale Flüssigwaschmittel ohne Weichspüler, Enzyme (Protease) und Bleichmittel. Noch besser sind biologische Waschmittel ohne künstliche Zusätze oder Bio-Waschlösungen ohne Seife und ohne alkalischen pH-Wert. Diese Lösungen eignen sich gleichzeitig für Wolle und Seide. Spezielle biologische Merino-Waschmittel gibt es etwa von Nikwax, Fibertec, Grangers oder Toko.
Warum keine Enzyme im Merino-Waschmittel?
Merinofasern haben eine feinere Struktur als herkömmliche Wolle, für die die meisten Wollwaschmittel gemacht sind. Das Enzym Protease, das normalerweise Eiweißflecken löst, kann sich jedoch auch schädlich auf die empfindlichen Merinofasern auswirken und sie beschädigen, wodurch das Material schneller verschleißt und sogar Löcher entstehen. Enzyme können außerdem dazu führen, dass die Fasern aufquellen und die Kleidung ihre Form verliert, sich Knötchen bilden (sogenanntes Pilling) und sich die Fasern verfilzen.
3. Merinowolle richtig trocknen
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Keinen Trockner verwenden (außer es ist im Etikett explizit vermerkt
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Nach der Handwäsche: Wolle nicht tropfnass aufhängen, um Formverlust zu vermeiden.
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Nicht auf die Heizung oder in die pralle Sonne legen. Das macht Wolle hart und kratzig.
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Bügeln: Wollkleidung muss in der Regel nicht gebügelt werden! Falls doch, dann drehe die Teile vorher auf links und stellt eine niedrige Bügeltemperatur ein.
4.Merinowolle pflegen: auslüften statt waschen
Merinowolle, besonders wenn sie aus 100% Merino besteht, kann manchmal selbstständig gereinigt werden, sodass es nicht nötig ist, sie sofort zu waschen. Das beste ist es, das Kleidungsstück an einem Bügel bei feuchterem Wetter draußen zu hängen, da die Feuchtigkeit in der Luft Schmutzpartikel und schlechte Gerüche entfernen kann. Um die Fasern zu regenerieren, empfiehlt es sich, das Merinokleidungsstück nach dem Tragen über Nacht an die frische Luft zu hängen oder sogar einen Tag ruhen zu lassen. Möchtest Du mehr über die Vorteile von Merino wissen? Hier kannst Du alles über die einzigartigen Eigenschaften der natürlichen Merinowolle lesen.
Merinowäsche müffelt – was tun?
Manchmal kann der Polyester-Anteil im Merino-Outfit ebenso Schuld an üblen Aromen sein wie zu langes Lagern des feuchten oder verschwitzten Teils oder auch die Waschmaschine selbst.
So wirst Du den Geruch schnell los:
Kleidung direkt nach dem Tragen über Nacht oder in feuchter Umgebung draußen auslüften lassen. Ideal zum Auslüften sind auch die Wintermonate.
Ausreichend Spülgänge mit klarem Wasser schaffen bei der nächsten Wäsche Abhilfe.
Befreie die Waschmaschine von geruchsfördernden Rückständen, indem Du regelmäßig (zum Beispiel nach Schonwaschgängen) einen Heißwaschgang mit Waschmaschinenreiniger durchführst (mit leerer Trommel).